Lesung und Buchbesprechung am 07.06.2024 an der Volkshochschule im Regionalverband Saarbrücken
Vernon Subutex ist arbeitslos. Als ihm auch noch die Sozialhilfe gestrichen wird und er seine Wohnung verliert, beginnt eine Odyssee durch die Straßen von Paris, die ihn zu alten und bald auch neuen Bekannten führt. Kapitel um Kapitel entwirft die Autorin Virginie Despentes auf diesem Weg ein Panoptikum der französischen Gesellschaft in den Zehnerjahren des 21. Jahrhunderts.
Was bewegt die Menschen in dieser Zeit? Es sind Abstiegsängste und prekäre Arbeitsverhältnisse, aber auch Phantasien vom großen Reichtum und individueller Selbstverwirklichung, um nur einige Themen zu nennen, die den Protagonisten dieses Romans durch die Köpfe spuken. Bei einigen spüren wir auch den wachsenden politischen Autoritarismus und das verlorene Vertrauen in eine gute Zukunft.
In jedem Kapitel tauchen wir mit Virginie Despentes in die Psyche eines anderen Protagonisten ein. Jeder hat seinen eigenen Charakter, zugleich ist Despentes Sprache stets klar und nimmt keine Rücksicht auf political correctness. Sie schreibt mit viel Humor und hat einen unbestechlichen Blick für die Ungerechtigkeiten, Widersprüche und Zumutungen unserer Zeit.
Die 1969 in Nancy geborene Virginie Despentes ist in Frankreich als Romanautorin und feministische Denkerin bekannt. Ihre Trilogie „Das Leben des Vernon Subutex“ (2015–2017) war auch in Deutschland ein großer Erfolg.
In der Veranstaltung besprechen wir das Werk der Autorin anhand des ersten Bands des Romans (Vernon Subutex 1). Die Lesung erfolgt in französischer Sprache. Die Textpassagen werden in französischer und deutscher Sprache vorgelegt.
Kursleitung: Gerhard Rouget und Matthieu Choblet.
Anmeldung und weitere Informationen: